Angst, ein natürliches Gefühl?

Wann ist es zuviel mit der Angst? Panik oder wie gelähmt sein? Wie kann ich meine Angst angehen? Wie hilft Yoga bei Angststörungen? Jeder Mensch ist anders. Wenn Menschen behaupten, sie hätten keine Angst, dann stellen sie sich oft nur offen aber vorsichtig einer schwierigen Situation. Diese Einstellung zu erreichen ist möglich. Leider ist es heutzutage oft umgekehrt.

Was ist eine Angststörung?

Ca. 25 Prozent aller Menschen machen in ihrem Leben einmal eine Angststörung durch. Es bedeutet, dass sie an einer übersteigerten Angst leiden oder Angst bekommen, wo keine Bedrohung vorhanden ist. Denn Angst ist ein natürliches und lebensnotwendiges Gefühl. Es macht uns vorsichtig, schützt uns davor, uns in Gefahr zu bringen.

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Können Angststörungen behandelt werden?

Diese überhand genommene Angst ist behandelbar mithilfe von Psychotherapie und/oder Medikamenten. Zu den Angststörungen zählt auch die Platzangst wie vor geschlossenen Räumen, die Panikstörung, manchmal unbegründet oder aber die bekannte Prüfungsangst sowie die Angst vor einer Präsentation oder einem Meeting mit dem Chef.

Ebenso gehören soziale Phobien sowie spezifische Phobien dazu. Zur Behandlung gehört, dass sich Betreffende ihren angstauslösenden Situationen stellen und sie nicht vermeiden.

Wann muss eine Angststörung behandelt werden?

Wird das Gefühl der Angst, dass uns schützen sollte zur Bedrohung, dann sollte etwas dagegen getan werden. Die einen sind starr und wie gelähmt vor Angst. Andere haben physische Anzeichen wie Schwitzen, Atemnot und Herzrasen, Zittern und Übelkeit, Brustenge oder Schwindel, die auf Dauer körperlich belasten. Neben einer reduzierten Lebensqualität kann es zu weitaus massiveren Folgen kommen. Dazu zählen Depressionen, Selbstmordgedanken oder die Flucht in Beruhigungstabletten, Alkohol oder Drogen.

Wie kann Yoga bei Angststörungen helfen?

Mediziner empfehlen meist begleitend Sport und Entspannungstechniken zur Behandlung. Mit seinen Elementen wie den Yoga-Positionen, den Atemtechniken und der Meditation bietet Yoga eine gute Bandbreite an Hilfen.

Die genannten Anzeichen wie Zittern und Herzrasen usw. waren einmal sehr nützlich. Es zeigt, dass der Sympathicus aktiviert ist, der Teil unseres Nervensystems, der uns in den Kampf-oder-Flucht-Modus bringt. Das war wichtig, wenn unsere Vorfahren angegriffen wurden. Dann wurde vermehrt Blut im Körper und weniger im Kopf verteilt um mehr Kraft für die Verteidigung oder Flucht zu haben.

An anderer Stelle wie der Entspannung oder auch der Verdauung wurde Energie eingespart. Das war jetzt unwichtig. Nach einer gefährlichen Situation fand normalerweise wieder ein Wechsel von An- auf Entspannung statt und der Parasympaticus dominierte wieder.

Bei Menschen mit Angststörungen findet dieser Wechsel oft nicht mehr statt, auch weil ihre Angst nicht mehr vollständig verschwindet. Beispielsweise können nur die Gedanken an eine bestimmte Situation für Erregung sorgen. Dadurch ist der Sympatikus überwiegend aktiv und es findet keine Entspannung mehr statt.

Durch Yoga haben wir Zugriff auf unser Nervensystem und können den Parasympaticus stärken und aktivieren. Das ist wichtig für Betroffene zu wissen. Dadurch fühlen sie sich ihrer Angst nicht mehr ausgeliefert, sondern erhalten eine Kontrolle darüber.

Atmen für die akute Angst?

Zum Yoga gehören die Pranayamas, die Atemtechniken. Sie sind ein Zugang sowohl zu unserem Körper wie auch zu unserer Psyche. Indem wir bewusst atmen, unsere Atmung wahrnehmen, können wir unsere körperlichen Funktionen steuern und ebenso unsere Psyche. Wir können damit von einer aufgeregten Situation mit einer flachen, schnellen Atmung in eine ruhige Atmung gelangen und eine entspannte Haltung einnehmen.

Das gelingt vor allem, wenn wir die Atemtechniken verinnerlichen. Dadurch werden wir generell gelassener und haben in Situationen, die Angst machen, ein Werkzeug dagegen.
Ein Beispiel ist das tiefe Einatmen und mit einem langgezogenen „U“ ausatmen. Diese Atmung aktiviert das „Wurzel-Chakra“, das uns sicher auf dem Erdboden stehen lässt.

Meditation – deine Angst kennenlernen?

Die Meditation ist auch eine Selbstbeobachtung unserer Gedanken und Gefühle. Wenn sich Symptome zeigen, dann können wir sie in gewisser Weise kennenlernen und ihnen die Macht nehmen. Durch die Meditation können wir dadurch auch die Angst vor der Angst verlieren.

Asanas als Mutmach-Yoga?

Körper und Geist beeinflussen sich. Damit können wir erkären warum manche Yoga-Positionen einen positiven Einfluss auf unseren Geist haben. Üben wir beispielsweise die körperliche Balance, dann wirkt dies auch auf unsere psychische und seelische Balance.

Empfohlene Übungen sind beispielsweise die Dehnübungen im Vierfüsslerstand, die Kindshaltung und der Herabschauende Hund. Es kann vorkommen, dass ein Angstgefühl aufkommt. Dann sollte in die Angst hineingeatmet werden.

Wenn Yoga-Positionen bewusst aufgrund von Angstgefühlen eingenommen werden, dann ist es wichtig, sie mindestens 30 Sekunden zu halten, um den Parasympatikus zu aktivieren. Das fokussieren der Ausatmung ist ein weiterer Faktor, der zur Entspannung beiträgt.

Dieser Artikel ersetzt keinen Arztbesuch. Wer das Gefühl hat, unter zuviel Angst zu leiden, sollte einen Facharzt konsultieren. Wer es mit Yoga probieren möchte, sollte sich an einen ausgebildete Yoga-Lehrer wenden und ihn darüber informieren.

Kann Yoga bei Angststörungen helfen
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