Beeinflusst die Atmung unser Gehirn?

Wie hängt unsere Atmung mit unserem Denkapparat zusammen? Wo ist Atmung ein Taktgeber? Wir wissen, dass unsere Tageserlebnisse in der Nacht verarbeitet und abgespeichert werden.

Dadurch sind sie später abrufbar. Was wir nicht wussten, ist die Bedeutung der Atmung für diesen Prozess.

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Beeinflusst die Atmung unser Gehirn?

Verschiedene Hirnregionen müssen dafür synchronisiert werden um die Informationen zu übertragen und die Aufgabe zu bewerkstelligen.

Ein Wissenschaftlerteam um Nikolaos Karalis von der Ludwig-Maximilians-Universität in München wollte nun herausfinden, wie die Synchronisation abläuft und entdeckte eine Überraschung.

Die Synchronisation, wurde an Mäusegehirnen untersucht. Taktgeber ist interessanterweise die Atmung für das Schwingen bestimmter Hirnwellen. Damit spielt die Atmung eine grössere Rolle als gedacht.

Wie die Studie zeigt, koordiniert und synchronisiert die Atmung die neuronale Aktivität in den gesamten untersuchten Hirnregionen, wie u. a. im Hippocampus und im Kortex.

Die Hirnaktivitäten in diesen Regionen sind während der Schlafphasen massgeblich verantwortlich, dass die Erinnerungen entstehen und im Langzeitgedächtnis gespeichert werden.

Weniger wichtige Eindrücke sowie nächtliche Träume werden gelöscht. Das die Atmung hinter diesen Mechanismen steckt, war bisher unklar.

Atmung als unser wichtigster Taktgeber?

Die Atmung ist damit ein essentieller Taktgeber. Neben ihrer lebenswichtigen Funktion der Ein- und Ausatmung und den dazugehörenden Wirkungen, hat sie mit ihrer intensiven Verbindung zum Nervensystem einen grossen Einfluss nicht nur auf den menschlichen Körper sondern auch auf das psychische wie seelische Befinden.

Bekannt ist bereits, dass auch kognitive Funktionen wie die Wahrnehmung, das Denken generell und die Aufmerksamkeit mit der Atmung zusammenhängen.

Aufgrund des Forschungsergebnisses gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Atemrhythmus eine grundlegende Bedeutung für die Kommunikation der verschiedenen Körpersysteme haben könnte und ein globaler Schrittmacher des Gehirns ist. Dies gilt

nicht nur für den Schlaf sondern auch für den Wachzustand.

Vermutet wird, das dass die Atmung als dauerhafter Rhythmus auch eine Integration verschiedener Sinneswahrnehmungen über mehrere mentale Zustände hinweg ermöglicht.

Zur gesamten Studie: https://www.nature.com/articles/s41467-022-28090-5