Yamas – Yoga als Lebensstil?

Yoga kann Dich über die Yoga-Stunde hinaus bereichern. Was sind die Yamas, die yogischen Regeln?

Yoga ist eine Lebensphilosophie. Atem- und Körperübungen sind nur ein Teil. Als Lebensstil bedeutet Yoga einen friedlichen Umgang mit sich und seiner Umwelt.

Yoga-Buch-Irma-Payne

In einer wichtigen Yogaschrift, den Sutras von Patanjali, sind die Werte und Prinzipien aufgeführt. Die Regeln für den Umgang mit der Umgebung werden als Yamas bezeichnet. Sie sind wie ein Leitfaden für den Alltag und zugleich die erste Stufe des Raja Yoga.

Was sind die Yamas?

Die Yamas sind:

Ahimsa – Nichtverletzen

Ahimsa bedeutet Gewaltlosigkeit. Menschen und auch sich selbst sollte mit Respekt und Freundlichkeit begegnet werden. Es ist die Grundlage des yogischen Lebens. Gandhi war ein grosses Beispiel dafür.

Satya – Wahrhaftigkeit

Es bedeutet aufrichtig zu sein und dazu gehört, nicht zu lügen. Im Alltag führt das manchmal zu einem Konflikt, denn die Wahrheit kann verletzend sein. Dann braucht es viel Feingefühl um nicht zu verletzen oder es ist besser zu schweigen.

Asteya – Nicht stehlen

Es bedeutet, sich nichts anzueignen, was einen nicht gehört. Das schliesst auch geistiges Eigentum mit ein. Es kann auch bedeuten, dass letzte Stück im Kühlschrank mit jemanden zu teilen, der es vielleicht auch gerne hätte.

Brahmacharya – Selbstbeherrschung

Wörtlich übersetzt würde es bedeuten „Verhalten, das zu Brahman (dem Absoluten) führt. Dabei geht es um die Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten, das in den verschiedenen Lebensumständen und Kulturen sehr unterschiedlich ist. Für den einen kann es Enthaltsamkeit bedeuten, in einer Partnerschaft Treue. Zuletzt sollten die sinnlichen Freuden nicht vom spirituellen Weg ablenken.

Aparigraha – Nicht annehmen von Geschenken

„Parigraha“ ist das Gegenstück und bedeutet das Begehren oder gar die Gier, Sinnesobjekte zu besitzen. Weniger Verlangen nach Besitz führt jedoch nach und nach zu weniger Gewinnsucht. Wir sollten so viel besitzen, wie wir zum Leben brauchen.

Wir sollten keine Geschenke annehmen, wenn sie uns manipulieren und wir uns damit zu etwas verpflichtet fühlen. Das fünfte Yama-Prinzip schliesst allerdings Geschenke aus, die von Herzen kommen.