Wege der Meditation

Jeder ist anders, jeder meditiert anders. Ist jeder Meditationsweg anders? Kennst du die klassischen Wege der Meditation?

Wir können die Meditation wie einen Weg betrachten, einen Weg zu uns, unserem Bewusstsein. Was es so schwierig macht ist, dass jeder von uns anders ist. Deshalb folgen wir oft Wege von grossen Meistern und kommen dennoch nicht an unser Ziel.

Yoga-Buch-Irma-Payne

Experimentieren und berühren lassen von der Meditation

Wir sollten durchaus verschiedene Meditationen ausprobieren, uns anstecken und anregen lassen von grossen Meistern bis wir von einer Art der Meditation berührt sind und diese dann als unseren Weg erkennen.

Meditation – die Qual der Wahl

Wir wissen heute von vielen Möglichkeiten der Meditation, seien sie still, passiv oder bewegt. Doch auch ein Blick zu den Religionen und spirituellen Traditionen zeigt, dass dies nicht neu ist, sondern es schon immer verschiedene Wege der Meditation gab.

Was sind die klassischen Wege der Meditation?

Es gibt verschiedene Wege, die in den Zustand der Meditation führen.

Yoga – Disziplin

Der Weg der Meditation über die indische Philosophie ist Disziplin. Die Pflege von Körper und Geist auf dem Weg zu unserem Selbst, besitzt im Yoga eine Struktur, die uns einen liebevollen und achtsamen Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt lehrt. Die Disziplin und das Erkennen ist hier der Wegweiser der Meditation.

Liebe – Christentum/Sufi/Islam

Der Weg der Meditation ist hier die Liebe. Das Mittel der Wahl ist das Fühlen, das was vom Herzen kommt. Es ist diese allumfassende Liebe, die in jedem Menschen verankert ist. Es ist die Liebe, die nicht bewertet, die nicht auswählt, sondern die voller Mitgefühl und Freude ist, die jedem seine Göttlichkeit fühlen lässt.

Tantra – Hingabe

Tantra ist Hingabe und dies ist die Essenz, die jeder Meditationsweg benötigt. In der Meditation, egal von welchem Weg, kommen wir an diese Stelle oder an diesen Moment an, wo wir tief entspannt verschmelzen, Bewertungen und Vorstellungen loslassen und uns dadurch hingeben können.

Natürlichkeit – Tao

Seiner eigenen Natur zu folgen ist ebenfalls ein Weg der Meditation. Wir finden ihn im Taoismus. Es sind Experimente mit unserer Natürlichkeit, die uns zugleich einen Rahmen gibt und den Weg weist. Ähnlich verhält es sich mit der Natur, die in Harmonie mit dem grosses Ganzen einhergeht, auch wenn es von Menschen oft nicht erkannt wird.

So werden Menschen, die diesen Weg der Meditation gehen, oft nicht als Meditierende erkannt oder gewürdigt, was aber auch für eine Blume auf dem Feld unwichtig wäre.

Spontanität – Zen

Traditionell hat Zen auch mit Spontanität zu tun. Wenn wir spontan sind, dann sind wir offen und direkt, dann sind wir authentisch. Es ist eine sehr reiche Erfahrung.

In einen Zen-Kloster oder mit einem Zen-Meister werden für die Schüler Situationen erschaffen um sie zu spontaner Bewusstheit herauszufordern. Es geht auch ohne Kloster oder Meister, wenn wir uns vom Leben zu spontanen, authentischen Handlungen herausfordern lassen.

Auf diesen Weg der Meditation zu dir selbst, kannst du dir nichts vormachen. Spontanität ist wie ein Spiegel, der dir hilft, dir bewusst zu machen, wer du bist.

Vedanta – Erkenntnis

Auch Erkenntnis ist ein Meditationsweg. Er wird bereits in den Veden des Hinduismus beschrieben. Erkennen zu wollen ist ein Antrieb um tiefer in das Leben einzutauchen.

Buddhismus – Nicht-Sein

Ein anderer Weg der Meditation ist es, den paradoxen Zustand von Nicht-Sein zu entdecken. Im Buddhismus wird viel damit experimentiert. Es scheint, dass es zu Zeiten Buddhas leichter war, diesen Weg zu gehen. Damals war der Verstand der Menschen noch nicht so überfordert mit all den Gedanken und Gefühlen, wie wir sie heute oft wahrnehmen oder fühlen.

Der Weg „im Nicht sein“ bedeutet, dass wir alles wahrnehmen, aber nicht bewerten oder darauf reagieren. Wir füttern unser Ego nicht mit Vorlieben oder Abneigungen.

Dieser Weg der Meditation wird oft als Königsweg bezeichnet. Er ist ohne Vorstellung, nur mit dem Vertrauen auf das grosse Ganze, auf das Leben und ohne richtig und falsch. Hüten sollte sich der Meditierende aber zu denken, er sei nun Nichts!!!

Osho – Feiern

Auch Feiern ist ein Weg der Meditation. U. a. war es Osho, der damit experimentierte, um durch Tanzen und Feiern, sprich durch Geniessen nach innen zu gelangen. Denn auf diese Weise können wir unsere Einzigartigkeit leben, feiern und letztendlich erkennen, was wirklich wichtig ist. Auch wenn es so scheint, ist dieser Weg nicht der einfachste und nur für manche geeignet.

Qi Gong / Tai Qi – Zentrierung

Nicht ohne Grund meditieren Kämpfer. Der Weg der Meditation ist auch der Weg der Zentrierung. Die Kampfkunst Tai Chi sowie Qi Gong werden oft als bewegte Meditation bezeichnet. Die Bewegung führt zur inneren Stärke und oft zur eigenen Wahrheit.

Im Bauch, zwei Zentimeter unter dem Nabel liegt Hara, der Sitz der Lebenskraft. Es ist zugleich das Tor der Göttlichkeit. Auf diesem Weg übt der Meditierende beim Qi Gong und Tai Qi seine Zentrierung zu stärken.