Was ist die Vipassana Meditation?

Woher stammt die Vipassana? Wie wird die Meditation praktiziert? Musst du zehn Stunden am Stück meditieren?

Vipassana gilt als älteste, bekannte Meditationsform Indiens.

Yoga-Buch-Irma-Payne

Was ist das Ziel der Vipassana Meditation?

Diese Meditationsform soll uns dazu bringen, die Dinge so zu sehen, wie sie tatsächlich sind. Dazu brauchen wir Einsicht und so wird Vipassana oft als Einsichtsmeditation bezeichnet. Sie soll uns zu den drei Daseinsmerkmalen des Buddhismus führen. Das sind Leidhaftigkeit, Unbeständigkeit und Nicht-Selbst.

Vipassana für Nicht-Buddhisten?

Dennoch eignet sich die Vipassana auch für Nicht-Buddhisten. Denn diese Einsicht ist in gewisser Weise mit Achtsamkeit im Leben gleichzusetzen. Denn zusammengefasst ist die Bedeutung der Vipassanat, durch Selbstbeobachtung innere Veränderungen herbeizuführen.

Die Grundidee der Vipassana

Leid wird durch Ablehnung oder Gier erzeugt. Kontinuierlich erleiden wir sowohl durch unseren Geist als auch durch unseren Körper Schmerzen. Die Meditation stellt eine Reise zum Ursprung dieser beiden Quellen dar um sie zu reinigen und eine befreiende Wirkung zu entfachen. Dadurch soll durch Achtsamkeit Liebe und Mitgefühl entfacht werden.

Vipassana gestern und heute?

Die Meditationspraxis wird direkt auf Buddha zurückgeführt. Es heisst, dass im alten Indien Achtsamkeit vielerorts gelehrt wurde. Auch im Königshaus von Burma wurde sie Anfang des 18. Jahrhunderts praktiziert, von wo sie nach Thailand und Sri Lanka überschwappte. In den letzten Jahrzehnten wurde die westliche Welt von der Achtsamkeitslehre erfasst.

Der Meditationslehrer, Mönch Ajahn Brahm, hat die Vipassana Meditation im Westen verbreitet. Heute gibt es verschiedene Praktiken. Bei eher technischen Methoden geht es um ein starkes Körperempfinden und das Begreifen von Vergänglichkeit. Die Natur-Methoden basieren hingegen auf Intuition.

Das Zentrum der Vipassana: die vier Achtsamkeitsstufen

Um Achtsamkeit herbeizuführen, müssen vier Stufen unterschieden werden.

Dabei handelt es sich um

Die Vergegenwärtigung des Körperlichen
Die Vergegenwärtigung der Empfindungen
Die Vergegenwärtigung des Geistes und dessen Unbeständigkeit sowie
Die Vergegenwärtigung der natürlichen Wahrheiten (Dhamma)

Wie wird die Vipassana Meditation im Westen praktiziert?

Die Meditationskurse sollen für einen klaren Geist sorgen und der Selbsterkenntnis dienen. Jeder, der etwas an seinen Denkmustern ändern möchte, kann daran teilnehmen.

Allerdings wird dafür Zeit und ein starker Willen benötigt. Ein Kurs dauert in der Regel mindestens zehn Tage und Kurs von 50 oder 60 Tagen sind nicht ungewöhnlich. Pro Tag wird ca. 11 Stunden meditiert und in absoluter Stille gelebt.

In jeden Fall sollten Interessenten vorher bereits meditiert oder an einen anderen Meditationskurs teilgenommen haben, um eine kleine Ahnung zu bekommen, was bei der Vipassana Meditation auf dich zukommt.