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Wut rauslassen oder unterdrücken. Wie gehe ich mit meiner Wut um, statt sie zu unterdrücken? Boxsack, Yoga oder Atemübungen? Jeder von uns hat Gefühle und jeder von dem einen mehr oder weniger. Was wohl am emotionalsten wirkt, ist die Wut, die sich bei manchen Menschen laut und gewaltig zeigt oder die in sich hineingefressen wird.
Im Yoga werden unsere Gefühle als eine der menschlichen Hüllen – Koshas bezeichnet, so wie beispielsweise auch unser Körper.
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Wenn wir uns diesen Vergleich vorstellen, dass Gefühle damit ähnlich gleichzusetzen sind, dann können wir verstehen, warum wir mit unseren Emotionen umgehen und sie vor allem nicht unterdrücken sollten, wie bei der Wut.
Was ist Wut?
Wut ist zuerst einmal eine natürliche Emotion des Menschen. Dafür hat er sogar ein Gen. Diese, an sich dynamisch, kreative Kraft, kann jedoch zerstörerische Formen annehmen, wenn das Temperament mit einen durchgeht.
Das griechische Wort „Thymos“ für „Wut und Zorn“ bedeutet ebenso Eifer und Lebensenergie. Im Laufe der Geschichte wurde Wut als Schwäche angesehen, später als Hysterie oder Überempfindlichkeit. Es ist nichts von all dem.
Brauchst du Wut?
Wut ist eine Kraft, die bewegt. Leider erleben wir sie oft negativ, wenn sie zerstört. Der Grund ist, dass Wut auch eine Schutzreaktion ist. Wir verteidigen uns, was wir sind und erreichen wollen, mit dieser Energie.
Der Mensch besitzt diese Kraft, die vergleichbar mit der Frühlingsenergie ist um etwas kreativ entstehen zu lassen, ebenso um sich damit von anderen abzugrenzen, um zu verändern und um Ziele zu erreichen. Es bringt uns zum Handeln.
Fehlt dafaür Verständnis von aussen, kommt es zu Kritik, fehlenden Respekt oder empfinden wir uns sogar bedroht, dann kann sich diese an sich konstruktive Energie in eine impulsive Aggression verwandeln.
Wut rauslassen?
Wut zeigt uns auch unsere Schwachstellen und das kann zum Auslöser und zur Umwandlung in eine negative Energie werden. Atem- und Herzfrequenz sind erhöht, der Puls steigt, die Blutgefässe verengen sich, die Muskeln spannen sich an und wir schalten auf Kampfmodus.
Der hohe Blutdruck hemmt die kognitiven Prozesse und die Vernunft hat keine Chance mehr.
Diese Wutanfälle schaden nicht nur dem Miteinander, sie schaden auch den Betroffenen physisch wie psychisch. Sie kann sich als Autoaggression zeigen.
Wut verraucht nicht?
Diese Energie löst sich nicht einfach auf. Es geht also darum, mit ihr umzugehen. Wir müssen sie rauslassen, in eine Form wandeln, die niemanden schadet, auch uns selbst nicht. Im Idealfall können wir diese Wut, wieder in eine kreative Form verwandeln.
Yoga – die Wut umlenken?
Wer um seine Wutanfälle weiss, kann durchaus professionelle Hilfe suchen oder es zuerst einmal mit Yoga versuchen.
Die Kraft der Wut umwandeln kann durch Bewegung erfolgen. Sportarten sind eine ebenso gute Möglichkeit wie dynamische Yoga-Sequenzen, die nach und nach umgewandelt werden.
Durch dynamische Yoga-Einheiten erfahren wir die Kraft der Wut, die in Dynamik umgewandelt wird und kontrolliert werden kann. Zuletzt kann mit der notwendigen Achtsamkeit etwas Positives entstehen.
Ebenso wertvoll sind die Atemtechniken im Yoga. Damit können wir lernen mit der Wut umzugehen und ausgeglichener zu werden.
In der Meditation erfahren wir, dass Gefühle auf Gedanken beruhen, die uns blockieren und uns die Sicht auf das versperren, was wir sind. Die Meditation kann unser Selbstwertgefühl stärken, so dass wir zur Verteidigung und zum Schutz keinen Wutanfall mehr benötigen.