MS ist noch immer nicht heilbar. Dennoch kann der Verlauf positiv beeinflusst werden. Welche Rolle spielt bei der Behandlung von MS?
Noch immer konnte die Medizin nicht herausfinden, wo die Ursachen der Multiplen Sklerose, kurz MS, liegen. Neben der Fehlprogrammierung des Immunsystems werden auch Infektionskrankheiten, die Ernährung, Umweltfaktoren, Hormone, Stress und eine Prädisposition vermutet.
Aus diesem Grund ist sie bis heute nicht heilbar. MS ist jedoch behandelbar.
Was bedeutet es, dass Multiple Sklerose behandelbar ist?
Multiple Sklerose zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Es sind Erkrankungen bei dem der Körper Antikörper gegen sich selbst bildet. Er greift körpereigene Substanzen an. Im Falle von MS wird das zentrale Nervensystem im Gehirn und im Rückenmark in Form verstreuter Entzündungsherde angegriffen und geschädigt. Aus diesem Grund wird MS auch als Enzephalomyelitis disseminata bezeichnet.
Genau genommen wird Myelin, die Isolierschicht der Nervenfasern beschädigt. Diese jedoch benötigen wir um Signale aus dem Gehirn an die verschiedensten Stellen im Körper weiter zu leiten. Dadurch können wir den Körper im Gleichgewicht halten, Berührungen spüren, unsere Gliedmassen bewegen und vieles mehr.
Ausfallerscheinungen in den verschiedensten Körperbereichen?
Die Erkrankungen, sprich die Entzündungen, auch als herdförmige Läsionen bezeichnet, können sich an den verschiedensten Stellen zeigen. Durch die Schäden können die neurologischen Signale nicht mehr vollständig übertragen werden und es kommt zu Ausfallerscheinungen. MS beginnt häufig mit Sehstörungen, es kommt zu Koordinationsproblemen, Taubheitsgefühlen usw.
Unterschiedlicher Verlauf und Therapieerfolge
Die Krankheit lässt sich in etwas mit einem Elektrokabel vergleichen, das die Information nicht mehr gut und ausreichend weiterleitet. Da die Krankheit sich auf sehr unterschiedliche Weise zeigt, wird sich als die Krankheit der 1.000 Gesichter bezeichnet. Auch der Verlauf und die Therapieerfolge sind sehr unterschiedlich. Es gibt Menschen die jahrelang beschwerdefrei sind, andere leiden regelmässig unter Schüben. Manchmal bilden sich die Symptome, nicht zuletzt durch Kortison wieder zurück, bei schweren Fällen kommt es zu einer kontinuierlichen Verschlechterung.
Die Mehrheit der MS-Patienten entscheidet sich für eine permanente Basis-Therapie mit Medikamenten mit den unterschiedlichsten Wirkstoffen und Dosierungen.
Stärkung von Körper und Geist als begleitende Therapie?
Durch Psychotherapie, Physiotherapie und Ergotherapie soll der Verlauf günstig beeinflusst werden, denn die Stärkung von Körper und Geist ist wichtig, damit Betroffene den Alltag gut bewältigen und damit auch eine gute Lebensqualität erhalten bleibt.
Yoga und Meditation bei Multipler Sklerose?
Wer unter Multipler Sklerose leidet, der muss die Krankheit annehmen, denn sie ist nicht behandelbar. Das heisst aber nicht, dass sie zum Lebensmittelpunkt werden soll.
Was bei MS so belastend ist, sind nicht nur die Schübe, von denen die Betroffenen nie wissen, wann einer kommt, sondern der Kontrollverlust, entsprechend den Läsionen ganz verschieden. So geht es darum, den Moment zu leben und achtsamer zu werden.
Yoga, sowohl Asanas, Atemtechnik und die Meditation können dabei unterstützen. Auch die indische Lehre kann die Krankheit nicht heilen. Sie kann aber helfen, eine mentale Stärke und mehr Gelassenheit zu bekommen.
Viele Menschen empfinden sich intuitiver, seit sie mit Yoga bekommen haben. Es bedeutet, dass sie spüren, was ihnen gut tut.
MS und Stress
Damit ist viel getan. So gibt es auch Untersuchungen die zeigen, dass sich Stress negativ auf den Verlauf der Multiplen Sklerose auswirkt. Durch Yoga haben Erkrankte ein Werkzeug in der Hand um gelassener damit umzugehen.
MS und Bewegung
Erwiesenermassen wirkt Sport positiv auf den Verlauf der Multiplen Sklerose und den entsprechenden Symptomen. Durch die Asanas kann somit ebenfalls die Erkrankung positiv beeinflusst werden.
Schübe sollen dadurch weniger intensiv oder seltener auftreten. Gezielte Asanas, die regelmässig geübt werden, können je nachdem die Koordination, Kraft und Beweglichkeit schulen und dabei unterstützen, die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten.