Raunächte – die Zeit der Zeitlosigkeit?

Was könnten die Raunächte bedeuten? Welche Magie haben die Nächte zwischen den Jahren für Dich? Zeit um Dein Schicksal neu zu spinnen? Wie werden die Raunächte sonst noch genannt?

Die Zeit zwischen der Weihnacht am 24.12. und der Nacht vom 5. Januar auf den Dreikönigstag hat viele Bezeichnungen. Sie werden sowohl die Zwölfnächte oder heiligen Nächte genannt wie auch Raunächte oder die Altjahrswoche.

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Für die einen ist es eine Zeit in der die Übergänge der Welten leichter überschritten werden können, indem Dämonen und Geister umherschwirren und man nachts besser zuhause bleiben sollte.

Mond- und Sonnenkalender vereinen

Für andere ist es eine Zeit der Zeitlosigkeit. Denn die Tage zwischen dem alten Jahr, das einst am 24. Dezember endete und dem Neuen, das am 6. Januar beginnt, sind Schalttage, eingeflochtene Zeit, Tage der Zeitlosigkeit.

Sie wurden eingeflochten, weil der Mondkalender, nachdem sich viele alte Kulturen richteten nicht mit dem Sonnenkalender korrespondierte. Die ergänzten Tage sind das, was wir als Raunächte, als die Zeit zwischen den Jahren kennen.

Kennst Du die Magie der Raunächte?

Es ist nicht nur das endende Jahr und mit der Wintersonnwende, der Blick auf den Frühling, die Hoffnung auf das wiederkehrende Sonnenlicht und seine Gaben. Die Rauhnächte sollen ihre eigene Magie besitzen. Sie sollen für Weissagungen für das neue Jahr dienen und Du kannst es ausprobieren.

Träume in den Raunächten

Es heisst, dass wir in diesen Nächten auf unsere Träume und ihre Bedeutung achten sollen. Eine Idee wäre es, ein Traumtagebuch zu führen um den Traum besser deuten zu können.

Wünsche in den Raunächten

Es heisst auch, dass die Muttergöttin unser Karma in dieser Zeit reinigt und wir es neu erstellen können. Wir können in dieser Zeit wünschen und unsere Wünsche sollen in dieser Zeit mehr Kraft als in den anderen Tagen des Jahres haben.

Du und die Raunächte

Wie wäre es, wenn Du Dir Zeit für Dich zwischen den Jahren nimmst? Mit Räucherstäbchen und Musik entspannen und beobachten, ob Du die Magie der Raunächte spürst.

Welche Rolle spielen Geister in den Raunächten?

Wegen den vielen starken nächtlichen Windstürme und den entsprechenden Geräusche, entstanden im europäischen Raum verschiedene Volkssagen, die alle die Vorstellung von einem Heer aus Geistern vermitteln, das durch die Luft zieht.

Der bekannteste Führer des wilden Heeres waren Odin, ein Gott aus der nordischem Mythologie. Auch andere Sagengestalten wie Frau Holle oder Perchta, welche wahrscheinlich aus Odins Gemahlin Frigg hervorging, werden dazugezählt.

Sprechen die Tiere um Mitternacht?

Es heist, dass, in den 12 Nächten, die Stalltiere um Mitternacht sprechen würden. Sie sollen davon erzählen. was in der Zukunft geschieht. Zudem geht die Sage um, dass wer sie hört, innerhalb kurzer Zeit sterben wird und nicht in der Lage ist die Botschaft weiterzugeben.

Weil sich die Tiere in dieser Zeit bei den Hausgeistern beschweren konnten, hatten die Tierhalter hatten Angst vor einer Strafe, wenn sie die Tiere schlecht behandelten.

Was ist die Bedeutung des Begriffs der Raunächte?

Es ist unklar, woher die Bezeichnung stammt. Rauh könnte für  haarig oder auch wild stehen. Aber es könnte jedoch auch der Rauch gemeint sein. Denn früher wurden die Ställe mit Weihrauch beräuchert um böse Geister zu vertreiben. Eine andere Bedeutung könnte auch «geheimnisvolle Nächte» sein.

Der Begriff Raunächte ist aber nicht überall bekannt und kann in manchen Gegenden auf Unverständnis stossen.

Andere Bezeichnungen sind Rauchnächte, Raunächte oder die zwölf Nächte, Innernächte, Unternächte, die Zwölfte, Losnächte oder ganz einfach die Zwölf Weihnachtstage genannt.

Wünsche oder doch eher Schicksal?

Was haben die Raunächte mit unserem Karma und mit unserer Wäsche zu tun?

Diese zwölf Nächte werden auch als Unternächte, Innernächte oder Glöckelnächte bezeichnet. Es sind die 12 Nächte zwischen den Jahren die eingeflochten wurden, als vom Mond– zum Sonnenkalender gewechselt wurde.

Hat die Wintersonnenwende auch etwas damit zu tun?

Zur Zeit der Wintersonnenwende hat die Sonne ihren tiefsten Stand erreicht. Dann werden die Tage wieder länger und die Hoffnung, den kalten Winter zu überstehen, nahm eine Wende. Aus diesen Grund wurde auch das Weihnachtsfest als Fest der Hoffnung in diese Zeit gelegt.

In vielen südosteuropäischen Sagen wird diese Zeit auch als „Sonnenstillstand“ verstanden, was von Kobolden und dunklen Wesen genutzt wird um ihr Unwesen zu treiben. In ihrer Abwesenheit konnte jedoch der Weltenbaum geheilt werden und die Unwesen mussten wieder zurückkehren.

Zeit für Geister?

Diese Zeit war also gefährlich, denn niemand wollte sich einen Unhold einfangen. In den Sagen wird von einen wilden Reitervolk gesprochen.

Es sollte vor allem keine Unordnung herrschen in der sich jemand verfangen konnte. Eine grosse Gefahr stellte gewaschene Wäsche dar. Die gewaschene Wäsche auf der Leine konnte zerfetzt werden und weisse Wäsche als Leichentuch für den Besitzer verwendet werden.

Neben der Wäsche sollten besser noch die Wäscheleinen abgenommen werden, damit sich die wilde Meute auch darin nicht verfangen und Unheil anrichten konnte, denn sie wurden als lüsternd und unbeherrscht beschrieben.

Zeit für Wünsche und unser Karma?

Die Zeit zwischen den Jahren bringt lt. den alten Völkern allerdings nicht nur Unholde auf die Erde. Diese offene Zeit, die als sehr spirituell zu betrachten ist, kann auch für Wünsche genutzt werden.

In den Raunächten soll die Muttergöttin unser Karma reinigen. Wir können es verändern, sogar neu erstellen. Während der Glöckelnächte sollen unsere Wünsche mehr Kraft besitzen als an all den anderen Tages während des Jahres.