Wie können Kinder ihre eigene Atmung entdecken?

Lustige und entstressende Übungen für Erwachsene und Kinder? Atemtechniken, mal seufzen oder brüllen?

Schon Kinder werden heute vielfältig gefordert, nicht nur in der Schule sondern auch in der Freizeit. Das kann einen schon einmal den Atem rauben oder es wird zu oberflächlich geatmet. Damit Atmung nicht ins Stocken gerät, damit (nicht nur Kinder) sie immer wieder neu erfahren und geschätzt wird, ist es wichtig Atemtechniken zu praktizieren.

Yoga-Buch-Irma-Payne

Warum sind Atemtechniken für Kinder wichtig?

Kinder lernen ihren Körper durch Atemtechniken kennen und auf eine interessante Weisse wahrzunehmen. Zudem haben sie gleichzeitig eine Möglichkeit Stress oder aufgestaute Gefühle loszuwerden. Durch die gute Versorgung mit Sauerstoff, wird gleichzeitig eine Basis für Entspannung und Konzentration geschaffen.

Wie bekommen Kinder einen Zugang zur eigenen Atmung?

Um tief zu atmen, ist es wichtig, dass die Zwerchfellmuskulatur angeregt wird. Das kann erreicht werden, indem Kinder beim Ausatmen „aaaaaaaa“, „mmmmmm“, „oooooo“ oder „uuuuuu“ tönen. Das kann durch Bewegungen noch verstärkt werden.

Lustige Übungen sind Summen, Gähnen, Zischen oder Brüllen wodurch ein gleichmässiges und ruhiges Atmen erlernt wird. Während des Übens ist es sinnvoll Kinder auch danach zu fragen, was denn mit dem Bauch gerade beim Ein- oder Ausatmen geschieht oder wie sie Schultern, Hüften und ihren ganzen Körper während der Übungen wahrnehmen?

Vorschläge für Atemübungen

Gähnende oder fauchende Katze

Das Kind sitzt im Fersensitz und öffnet weit den Mund. Beim Ausatmen tönt es den Vokal „A“ und erzeugt dadurch ein echtes Gähnen. Dann streckt es sich wie eine Katze, die gerade aufgewacht ist. Die Übung sollte ca. fünfmal wiederholt werden.

Für die fauchende Katze sitzt das Kind ebenfalls im Fersensitz, auch mit leicht gegrätschten Knien und die Handflächen liegen nach unten gerichtet auf den Oberschenkeln. Tiefes Ein- und Ausatmen. Dann hebt das Kind beim Einatmen ganz leicht die Schultern. Beim Ausatmen reisst es die Augen auf, streckt mit einem fauchenden Ton die Zunge heraus. Das Kind spreizt die Finger und neigt sich nach vorne. Spüre die Verlagerung des Körpergewichts.

Ha und weg damit

Diese Übung kann bei Kopfweh, Müdigkeit, Ärger, Wut oder dann hilfreich sein, wenn Kinder etwas loswerden möchten.

Dazu stellt sich das Kind mit geschlossenen Augen gerade hin und fühlt den Boden unter sich. Es soll daran denken, was es loswerden möchte. Das braucht niemand zu wissen, es ist sein Geheimnis.
Dann atmet das Kind tief ein, umfasst mit beiden Händen ein Knie und ziehen es an seine Brust. Dabei atmet es zugleich mit einem lauten „Ha“ kräftig aus und lässt das belastende Gefühl los.
Das gleiche wird mit dem anderen Bein wiederholt. Die Übung wird wiederholt und mit jedem Mal sollte sich das Kind besser fühlen.

Heissen Kakao abkühlen

Wenn die Konzentration bei den Hausaufgaben nachlässt, dann sollte diese Übung praktiziert werden. Sitzen oder Stehen ist hier nicht wichtig, nur aufrecht sollte es sein. Das Kind stellt sich eine Tasse heissen Kakao oder Tee vor, den es in seiner Hand hält. So wird die rechte Hand waagrecht zum Boden gehalten. Durch die Nase wird nun eingeatmet und durch den Mund mit gespitzen Lippen ausgeatmet, so wie wenn der Tee oder Kakao abgekühlt werden soll. Das Kind sollte die Übung ein paarmal wiederholen, bis es sich wieder konzentrierter oder klarer im Kopf fühlt.

Kerzenwind

Das Kind sitzt vor einer brennenden Kerze, die sich auf Höhe des Mundes befindet. Mit gespitzten Lippen bläst es auf die Flamme, die gebeugt aber nicht ausgeblasen werden sollt. Wenn das gelingt, wird die Kerze ein Stückchen weiter weg gestellt und wieder damit begonnen. Die Kerze kann so oft es geht, ein Stück entfernter hingestellt werden.