Was sind die Schichten unseres Seins? Welche Bedeutung haben sie für unsere physische, psychische und seelische Gesundheit?
Mit Koshas werden die tieferen Ebenen unseres Seins bezeichnet. Die fünf Koshas zusammen bilden unsere Ausstrahlung, sprich unsere Aura. Zusammenfassend handelt es sich um drei Körper, die sogenannten Shariras sowie die fünf Koshas, die auch als Ebenen, Schichten oder Hüllen bezeichnet werden.
Diese Körper und Schichten wirken in beiden Richtungen, sowohl vom grobstofflichen Körper immer tiefer zum Feinstofflichen und unserem Wesenskern und umgehkehrt.
Gesund und glücklich leben bedeutet in Bezug auf die Shariras und Koshas, dass wir sie reinigen müssen, dass sie klar werden bzw. bleiben.
Was trübt die Shariaras und Koshas?
Es heisst, dass es nicht äussere Einflüsse und Dinge sind, die uns glücklich machen, sondern die Abwesenheit von Gedanken und Wünschen, von Sorgen und Leiden. Äusseres lässt uns aber auch staunen, still werden, oder macht uns wach, besonders wenn etwas Schönes passiert. Dann ist unser Geist still und staunt. Dann sind wir in der reinen Wahrnehmung. Exakt in diesen Momenten sind diese Hüllen klar und transparent. Dann lassen sie Atman, unsere Seele durchstrahlen.
Atman ist unser Wesenskern, unsere Seele. Wenn sie frei ist, dann sind wir glücklich und strahlen durch alle Hüllen hindurch.
Reines bewusstes Dasein macht uns glücklich. Es gilt also zu lernen, einfach da zu sein, ohne ständig etwas zu wollen, sei es aus der Vergangenheit oder aus der Zukunft. Sind wir aber wert- und wunschfrei im Jetzt, mit dem was das Leben uns gibt, dann klären sich die Koshas und unser wahres Selbst leuchtet hindurch.
Durch Yoga können wir mit den Körperhaltungen, Atemtechniken und Meditationen die Koshas reinigen.
Annamaya Kosha, die physische Hülle (Nahrungshülle)
Diese Hülle bildet einen physischen Rahmen. Annamaya Kosha ist die grösste Hülle und alles Materielle, sowohl Belebtes wie Unbelebtes besteht aus dieser Kosha. Hier finden sich die fünf Elemente: Feuer und Wasser, Luft, Raum und Erde.
Pranamaya Kosha, die Vitalhülle (Energiehülle)
Prana ist Atem, Atem ist Energie und Energie ist Leben. Die Vitalhülle versorgt unseren physischen und geistigen Körper mit Energie. Anhand der Nadis, kleinster Energiekanäle gelangt sie in die Zellen, was von den Chakren koordiniert wird. Die wichtigsten Nadis sind Ida, Sushumna und Pingala.
Prana wird entsprechend seiner Funktionen eingeteilt.
Prana Prana liegt zwischen Kehlkopf und Zwerchfell und ist für das Atmungssystem verantwortlich.
Apana Prana ist die nach unten wirkende Kraft für die Darm-, Blasenentleerung sowie die Menstruation.
Udana Prana ist die Energie für die sensorischen Rezeptoren wie Nase, Ohren und Augen sowie die Vorgänge, die sich nach oben richten wie Sprechen, Erbrechen, etc. Samana Prana ist zuständig für die Verdauungsorgane und die Kontrolle der Organe der Bauchregion.
Vyana Prana zieht sich durch den ganzen Körper. Es koordiniert die anderen vier Pranas und ist für alle peripheren Vorgänge wie beispielsweise den Blutkreislauf oder Nervenimpulse zuständig.
Sind die fünf Pranas ausgeglichen, ist der Mensch gesund
Manomaya Kosha , die emotional-geistige Hülle
In dieser Hülle werden Sinneseindrücke und Informationen gesammelt und hier befindet sich der Sitz aller Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche, Erinnerungen, Ängste und unseres Unterbewusstseins. Ständig funken hier unbewusste Botschaften zwischen den Körperebenen hin und her. Indem Vorlieben und Abneigung hier beheimatet sind, erzeugen sie Verhaftungen. So ist es gut vorstellbar, dass in dieser Hülle sehr schnell auf äussere Einflüsse wie leckeres Essen Menschen oder Stau reagiert wird.
Vijnanamaya Kosha, die Intellekt-/Weisheits-Hülle
Was von der emotional-geistigen Hülle zur Verfügung gestellt werden kann, wird hier analysiert, unterschieden, reflektiert oder interpretiert.
Im Idealfall werden hier Entscheidungen für ein bewusstes Handeln getroffen.
Diese Hülle kann uns wieder auf den rechten Weg bringen, indem zwischen richtig und falsch unterschieden wird. So kann Glück und Klarheit erlangt werden. Bei weisen Menschen ist diese Hülle weit entwickelt.
Hier unterscheiden sich Mensch und Tier, denn diesen fehlt diese Hülle das zu Buddhi, dem Unterscheidungsvermögen befähigt. Bei Pflanzen und Tieren ist diese Ebene in einen Schaltzustand. Bei geistig kranken oder unreflektierten Menschen kann diese Hülle in einen schwachen Zustand sein.
Anandamaya Kosha, die Glückseligkeitshülle / Wonnehülle
Die Glückseligkeitshülle ist die feinste aller Hüllen. Weder Schmerz noch Kummer, noch Emotionen können sie berühren. Ihr Zustand ist Stille und vollkommene Harmonie. Hier findet sich der wahre Frieden und Glückseligkeit.
Diesen Zustand erreichen wir irgendwann in unserem Leben. Doch zumeist wird er durch unseren ununterbrochenen Gedankenfluss verhindert. Durch Mediation und Tiefenentspannung ist er dennoch erfahrbar.