Mit Yoga gegen die Angst?

Kann ich mit Yoga gegen Angst angehen? Warum solltest Du Angststörungen ernst nehmen und dich nicht dafür schämen? Verhaltenstherapie oder Yoga? Angst ist eine natürliche Emotion, denn sie bewahrt uns, macht uns vorsichtig, um uns nicht in Gefahr zu bringen. Doch das gesunde Angstgefühl kann auch entgleisen.

Heute sind Angststörungen die häufigste psychische Erkrankung, noch vor der Depression. In Europa sollen ca. 60 Mio. Menschen (Stand 2017) darunter leiden.

Yoga-Buch-Irma-Payne

Der Weg zum Arzt oder Yoga?

Viele Menschen schämen sich für ihre Panikattacken, ziehen sich zurück statt Hilfe zu suchen. Noch immer ist es für viele ein Stigma, an einer psychischen Erkrankung zu leiden.
Wiederum haben andere Betroffene den Schritt gewagt und nehmen die medizinischen Optionen wie Verhaltenstherapie oder eine Medikation wahr.

Andere Betroffene suchen Alternativen wie Vorträge oder Yoga. Damit hat sich nun eine Studie befasst.

Hilft Yoga gegen Angst?

An der Studie nahmen 230 Probanden teil, die unter Phobien litten. Sie wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Während die erste Teilnehmergruppe sich jeweils einer klassischen Verhaltenstherapie unterzog, wurde die zweite in Yoga unterrichtet und praktizierte den Yoga-Stil Kundalini, der anhand von Bewegungen besonders auf die Chakren (Energiezentren) einwirken soll. Die dritte Gruppe erhielt Vorträge zu Angst- und Stresslinderung.

Was zeigte Yoga zur Behandlung von Angststörungen auf?

Die Probanden wurden vor und nach der dreimonatigen Studie untersucht um die Ausprägung der Angststörung zu bewerten.

Die Gruppe, die Vorträge erhielt, verbesserte ihre Angststörung um 33 Prozent, während sich durch Yoga eine Verbesserung um 54,2 Prozent einstellte. Die höchste Erfolgsquote zeigte sich bei der Verhaltenstherapie mit 70,8 Prozent.

Zugleich zeigte die Studie auch eine Nachhaltigkeit der Massnahmen auf. So verbesserte sich die Wirkung bei der Gruppe mit den Vorträgen auf 48 Prozent, die nachhaltige Wirkung der Yoga praktizierenden Teilnehmer stieg auf 63,2 Prozent und die der Probanden, die an einer Verhaltenstherapie teilnahmen, erhöhte sich auf 76,7 Prozent.

Verhaltenstherapie und Yoga bei Angststörungen?

Die Studie zeigt, dass Menschen mit Angststörungen geholfen werden kann. Neben der Verhaltenstherapie, die am besten wirkt, kann Yoga eine Alternative sein, während auf einen Therapieplatz gewartet werden muss und warum nicht die Kombination beider?

Menschen, die sich gehemmt fühlen, einen Psychologen aufzusuchen, können durch Yoga eine Unterstützung erhalten, die vielleicht auch Mut macht, eine ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen um noch effektiver ihrer Angststörung zu begegnen.

Zur Studie: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115590/Yoga-lindert-Angststoerungen-in-Studie