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Was hat es mit diesen Yoga-Sitzhaltungen auf sich? Kann Sitzen gesund sein? Zu den Yoga-Positionen gehören auch verschiedene Sitzhaltungen, die zugleich für die Meditation verwendet werden. Damit hat das Sitzen in diesen Haltungen auch eine besondere Wirkung.
Am Bekanntesten sind der Schneidersitz, Sanskritname Sukhasana, und der Lotussitz, der den Sanskritnamen Padmasana trägt. Das Kreuzen der Beine vereint diese Yoga-Sitzhaltungen, aber was unterscheidet sie?
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Was ist der Unterschied von Lotussitz und Schneidersitz?
Einfach ausgedrückt befinden sich die Füsse beim Lotussitz oberhalb der Oberschenkel und beim Schneidersitz unterhalb.
Was ist das Besondere am Lotussitz?
Der Lotussitz wird oft für die Meditation genutzt. Damit werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Neben der Wirkung der Meditation entfacht auch der Lotussitz seine Effekte.
Seine Hauptwirkung dürfte die mentale Gesundheit sein, denn er verhilft zu einer langanhaltenden Ruhe und Gelassenheit, was von einer Studie der Mississippi University bestätigt wird.
Dieser Yogasitz verhilft Depressionen, Schlafstörungen, akuten und chronischen Stress sowie Angststörungen zu lindern.
Die Wirkungen werden erreicht, da durch diese Yoga-Pose die Herzfrequenz reguliert und der Blutdruck auf ein ideales Niveau gesenkt werden kann. Der Lotussitz soll zudem dazu beitragen, die roten Blutzellen sowie den Hämoglobinlevel im Blut zu erhöhen, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung führt und für mehr physische Vitalität sorgt.
Durch die langanhaltende Wirkung der Gelassenheit, sprich Wohlbefinden, kann letztendlich der Energielevel gesteigert werden, wodurch wiederum unser Immunsystem effektiv arbeiten kann.
Lotussitz besonders für Frauen?
Lt. den alten Schriften des Yoga soll der Lotussitz Frauen helfen, ihre Flüssigkeiten im Gleichgewicht zu halten. So sollen Menstruationsbeschwerden gelindert und der Wehenschmerz gemildert werden. Erkrankungen im Bauchraum sollen durch regelmässiges Üben vorgebeugt werden.
Hat der Lotussitz Nachteile?
Bei all diesen Vorteilen verlockt es, in den Lotussitz zu gehen. Doch gerade Anfänger sollten vorsichtig dabei sein. Eine Voraussetzung für die korrekte und gesunde Position sind gut bewegliche Hüftgelenke.
Wer sie nicht oder noch nicht besitzt, sollte mit den Varianten wie beispielsweise dem halben Lotussitz, Ardha Padmasana, beginnen und Hüftöffner praktizieren. Doch alles mit Vorsicht und Körpergefühl, denn ansonsten kann der Lotussitz auch ungesund sein.
Dabei kann es nicht nur zu Rückenschmerzen kommen und die Kniegelenke können überlastet werden. Unter Fachärzten sind diese Schäden bekannt als „Lotus-Neuropathie“, wenn die Yoga-Position den Ischias reizt oder zu anderen Nervenschäden führt. Auch ein Bandriss im Knie ist möglich.
Was ist das Besondere am Schneidersitz?
Sukhasana, der Schneidersitz, ist im Westen ebenfalls sehr bekannt, denn er wurde einst, wie sein Name schon zeigt, vor allen von Schneidern angewendet. Er ermöglicht eine angenehme Sitzhaltung, in der gearbeitet aber auch entspannt und meditiert werden kann.
Durch das Aufrichten des Oberkörpers im Sukhasana wird die Atmung tiefer, was sich positiv auf die Konzentration auswirkt. Der Schneidersitz hilft vom Alltag abzuschalten und trägt zur mentalen Gesundheit bei.
Weitere Vorteile sind die Dehnung der Hüft-, Bauch- und Oberschenkelmuskulatur, wodurch die Durchblutung angeregt wird und damit die Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr verbessert wird. Zugleich werden diese Körperpartien gestärkt und damit die Körperhaltung verbessert.
In dieser Yoga-Position werden die Knie, Sprunggelenke und Hüften kaum belastet im Vergleich zum Lotussitz. Dennoch birgt der Schneidersitz auch Risiken.
Hat der Schneidersitz auch Risiken?
Beim Schneidersitz ist eine gerade und aufrechte Sitzhaltung wichtig, da sich ein Rundrücken ungünstig auf die Wirbelsäule auswirken kann. Aus diesen Grund können vor allem Ungeübte zu Kissen oder gerollter Decke als Sitzunterlage greifen um ein gesundes Sitzen zu ermöglichen und diese Sitzhaltung praktizieren zu können.
In Empfehlungen heisst es, dass sich bei Rückenschmerzen auch an eine Wand gelehnt werden darf, da dadurch der Rücken entlastet wird. Anfänger können das Einbeugen der Kniee vergrössern, beispielsweise die Unterschenkel nach vorne schieben um Knieschmerzen zu vermeiden. Wirken diese Hilfestellungen nicht, dann sollte der Schneidersitz nicht angewendet werden.
Wer unter Rücken-, Knie- oder Gelenkproblemen leidet, sollte ohnehin vorsichtig sein und vor dem Praktizieren seinen Arzt darüber und seine Yoga-Lehrerin informieren.