Körpergefühl im Yoga?

Bedeutet Körpergefühl mehr als sich schön zu fühlen? Was hat Hatha Yoga mit unserem Körper zu tun? Wenn wir an unseren Körper denken, was fällt uns dann ein? Meist sind es Problemzonen, Übergewicht und der kritische Blick in den Spiegel.

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Unterdrückung des Körpers?

Die Bedeutung des Körpers hat seine eigene Geschichte. Im Westen wurde er im Mittelalter regelrecht unterdrückt. Teile des Körpers galten als edel, wie der Kopf oder als unedel, wie die Leber und generell war das Dasein in ihm als Leid anzusehen.

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Geist statt Körper?

Aus der Geschichte des Yoga wissen wir, dass in der Region des heutigen Indiens, das Bedürfnis nach einem klaren Geist und innerer Ruhe im Vordergrund stand. Der Körper galt als Instrument, um Erleuchtung zu erreichen.

Texte aus dem 6. und 15. Jahrhundert, die in der Hatha Yoga Pradipika zusammengefasst wurden, zeigen, dass sich die Wertschätzung des Körpers veränderte. In den Schriften werden bereits Yoga-Körperpositionen, die Asanas, beschrieben.

Körper, Wohnsitz unserer Seele?

Heute wird im Yoga vom Körper als Wohnsitz unserer Seele, als Zugang zu unserem Selbst bis hin zur Erleuchtung gesprochen. Es bedeutet, dass wir, so wie wir unser Zuhause pflegen, auch unserem Körper Beachtung und Pflege schenken sollen.

Ein Signal für ein gutes Gelingen ist ein gesundes Körpergefühl.

Wie entwickle ich ein gutes Körpergefühl?

Es geht um das Wahrnehmen unseres Körpers und dessen Wohlbefinden. Dazu gehören auch Stimmungen und Gefühle.

Entwickelt wird ein gesundes Gefühl für unseren Körper vor allem durch Bewegung und das möglichst natürlich.
Dazu gehört Barfusslaufen über natürliche Böden, jegliche Art von Sport und Yoga.

Beim Sport laufen wir jedoch häufig Gefahr, dass wir unseren Körper überfordern. Wir können ihn gut einschätzen, bewerten ihn aber aufgrund seiner Leistung.

Beim Yoga können wir unseren Körper erfahren. Noch heute ist Hatha Yoga als Einstieg empfehlenswert, um selbst ein gestörtes Körpergefühl zu beheben.

Meinen Körper mit Yoga entdecken?

Mithilfe der Körperhaltungen im Yoga können wir unseren Körper, in jedem Alter entdecken. Die Asanas werden bewusst und im Einklang mit dem Atem praktiziert. Das allein ist bereits eine tiefe Erfahrung.

Durch regelmässiges Üben erfahren wir die Veränderung, wie der Körper flexibler wird, wie wir uns immer wohler in ihm fühlen. Durch das Nachspüren nach den Yoga-Körperpositionen und die Tiefenentspannung spüren wir uns in ihn hinein.

Mit Yoga mehr Körpergefühl?

Die indische Philosophie kann uns durch ihre Elemente wie die Körperhaltungen, die Atemtechniken und die Meditation zu einem gesunden Körpergefühl verhelfen.

Wir beginnen unseren Körper anzunehmen, wodurch wir aufhören ihn zu bewerten, wie beispielsweise mit einem Schönheitsideal, dass wir uns selbst auferlegt haben.

Zugleich kann Yoga unsere Lebensweise verändern. Schädigende Gewohnheiten wie eine falsche Ernährung, Bekleidung wie unbequeme Schuhe, Stress oder Reizüberflutung werden nicht nur erkannt, sondern auch verändert.

Yoga kann als aktive Gesundheitsfürsorge angesehen werden, mit der wir uns zugleich wohl in unserer Haut fühlen.