Kein Lotussitz – was machst du falsch?

Woran liegt es, dass du noch immer nicht in den Lotussitz kommst? Warum tust du dich mit Hüftöffnern so schwer?

▶️ Ist der Feuer Atem gefährlich?

Hand aufs Herz! Auch wenn wir wissen, dass Ehrgeiz beim Yoga an der falschen Stelle ist, überfällt er uns manchmal. Vor allem dann, wenn unsere Nachbarin auf der Matte mit Grazie in jede Übung kommt, sind unsere Gedanken weit von Gelassenheit und uns selbst entfernt. Yoga fängt dann wieder einmal im Geiste an, wenn wir diese Gedanken wegschieben.

Yoga-Buch-Irma-Payne

Zurück zu uns und unserem Körper

Wenn wir mit der Ausführung der Asanas nicht zufrieden sind, dann sollten wir uns fragen, ob wir ausreichend üben. Üben wir zu wenig oder gar nicht und praktizieren Yoga nur in der Yoga-Stunde, dann fehlt ganz einfach die Übung.

Wenn wir immer wieder dieselbe Asanas üben, nach dem Motto: „die muss doch endlich klappen“, dann sinkt unsere Motivation und wir finden sicherlich immer weniger Zugang zu dieser Yoga-Haltung bis wir sogar eine Ablehnung empfinden. Daraus können wir etwas lernen. Wir sollten dann eine ähnliche Übung wählen und einen neuen Start versuchen.

Ein anderer Ansatz ist auch unsere Ernährung. Einige Nahrungsmittel sollen angeblich die Muskelversteifung forcieren. Andere Nahrungsmittel und viel Rohkost soll die Beweglichkeit unterstützen. Hier sind wir auch beim Thema Übergewicht, das uns bei manchen Übungen hinderlich sein kann aber nicht muss.

All dies hat mit Spannung und vor allem mit Verspannung zu tun, die uns in unseren YogaPosen begrenzt, wenn die Beinmuskulatur verkürzt ist und wir deshalb beispielsweise mit den Fingern nicht unsere Zehen berühren können.

Zurück zu unserer Anatomie

Auch wenn das menschliche Skelett grundsätzlich gleich ist, gibt es doch viele Unterschiede. Es gibt grosse und kleine Menschen, ein kräftiger oder ein graziler Körperbau und viele Kombinationen. Und es ist kein Scherz, wenn die Beine zu lang oder die Arme zu kurz sind.

Das kann tatsächlich daran hindern, bestimmte Yoga-Haltungen einzunehmen. Der eine kann den Drehsitz nicht ausführen, weil er das Bein nicht aufstellen kann, da der Oberschenkelhals am Becken anstösst. Andere Beispiele sind Streck-Übungen, die nicht komplett ausgeführt werden können.

So ist es möglich, dass Yoginis oder Yogis auch wenn sie monate- wenn nicht jahrelang regelmässig üben, nie in den vollendeten Lotussitz kommen werden so sehr sie sich auch darauf vorbereiten.

Was begrenzt uns?

Die Frage ist, was uns begrenzt? Ist es eine fehlende Flexibilität oder ist es anatomischer Natur? Sind es die Knochen oder ein muskulärer Widerstand?

Wer kennt nicht den Spannungsschmerz? Hier können wir sanft üben und uns in die gewünschte Übung nach und nach hineinfügen.

Handelt es sich um eine anatomische Gegebenheit, dann müssen wir dies akzeptieren. Auch das ist Yoga. Zuletzt ist es im Yoga nicht entscheidend den Lotussitz zu können, sondern die innere Haltung und den Weg des Yoga mit all seinen Herausforderungen zu gehen.