Was ist eine Fibromyalgie? Warum bleibt FMS oft unentdeckt und kann Yoga helfen?
Die Fibromyalgie, auch Fibromyositis, Fibromyalgie-Syndrom, kurz FMS genannt, gilt seit den 90er Jahren als eigenständige Erkrankung. Dies zeigt, dass sie lange nicht erkannt oder von Medizinern als Krankheit bewertet wurde.
Es verwundert nicht, denn bei der Fibromyositis dominieren starke Schmerzen der Muskulatur und der Sehnenansätze. Von Ärzten wird sie dem Weichteilrheumatismus zugeordnet, andere stimmen dem nicht zu.
Schwierige Diagnosestellung?
Was die Diagnose so schwierig macht ist, dass es sich um Schmerzattacken handelt , die dann auf ein erträgliches Mass sinken. Manche Betroffene sind nur selten schmerzfrei. Hinzu kommen weitere damit verbundene Symptome, die sehr weit gefächert sind. Es kann zu Reizdarm, Schlafstörungen, Morgensteifigkeit, Müdigkeit, Angstzuständen oder Depressionen kommen.
Die Ursachen sind bis heute nicht geklärt. Mediziner vermuten, dass nicht die Muskel und Sehnen die Schmerzen auslösen, sondern das Nervensystem. So wurde durch Studien eine veränderte Schmerzwahrnehmung nachgewiesen.
Es werden Verletzungen in Verbindung mit einer Veranlagung diskutiert, so dass auch psychosomatische Erklärungsmodelle an Bedeutung verlieren. Was aber bleibt sind die Schmerzen und die oft schwierige Diagnose, so dass es zu einer chronischen Fibromyalgie kommt.
Kann eine chronische Fibromyalgie behandelt werden?
Da die Ursachen der Fibromyositis nicht geklärt sind, gibt es keine Therapie sondern lediglich die Behandlung der Symptome. Entsprechend dieser sollte die Behandlung individuell erfolgen in einer Kombination aus Medikamenten und physikalischen Therapie und Entspannung zur Schmerzbewältigung.
Ist Yoga besser als übliche Schmerztherapien?
Forscher der Oregon Health & Science University haben 53 FMS-Patientinnen getestet. Ihre Studien ergaben ebenfalls, dass eine Mischung aus Medikamenten, Bewegung und Schmerztherapie die besten Erfolge zeigt. Für die weitere Studie interessierten sie sich, ob Yoga für den sportlichen Teil der Behandlung geeignet wäre.
So wurde die Hälfte der Teilnehmerinnen zu einem achtwöchigen Yoga-Kurs gebeten. Zum Yoga-Programm gehörten neben einfachen Hatha-Yoga-Haltungen auch Atemtechniken, Meditation und Gruppengespräche. Die Kontrollgruppe nahm im betreffenden Zeitraum nur Medikamente ein.
Yoga als Therapie
Die Yoga-Stunden erwiesen sich als wahres Instrument. Die chronischen Schmerzen liessen um 24 Prozent, Erschöpfungszustände um 30 und Depressionen um 42 Prozent nach. Damit zeigt die Studie eine gravierende Verbesserung der Beschwerden.
James Carson, Leiter der Studie wies auf die intensive Teilnahme der Probandinnen hin, die zudem gerne in die Stunden kamen sowie die Übungen auch Zuhause praktizierten. Die gesamte Studie ist im Fachmagazin „Pain“ nachzulesen.