Können wir alte, schlechte Gewohnheiten ändern? Können wir mit Yoga beginnen statt auf der Couch zu liegen? Wie werde ich stressfreier?
Angewohnheiten wie Obst in der Mittagspause oder Sport am Abend bewahren uns davor, nicht nur ungesund zu leben, sondern machen uns auch stressresistenter. Das bestätigen Psychologen immer wieder.
Doch wie entwickeln wir gute Gewohnheiten und wie verabschieden wir uns von den schlechten?
Je länger verankert desto besser?
Je länger wir eine Gewohnheit haben, desto stärker ist sie verankert. Wer beispielsweise nach dem Aufstehen die Kaffeemaschine einschaltet, bevor er ins Bad geht, wird dies irgendwann ganz selbstverständlich tun. Fragt er sich, wird er immer feststellen, dass er sie eingeschalten hat. Es sei denn, etwas hat ihn in seiner Routine gestört.
Wie lange braucht es, bis sich eine Routine verändert?
Die Frage wurde von Philippa Lally und ihrem wissenschaftlichen Team vom University College London untersucht und die Studie im „European Journal of Social Psychology“ veröffentlicht.
Lt. der Studie brauchte es zwei Monate, genau 66 Tage bis eine Gewohnheit von der Mehrheit der Teilnehmer in Fleisch und Blut übergegangen war. Insgesamt variierte die Zeit zwischen 18 und 254 Tagen bis die Gewohnheit von den Teilnehmern automatisch praktiziert wurde.
Eine andere Erfahrung stammt von Maxwell Maltz einem Plastischen Chirurg der 50er Jahre, der nach den verschiedensten Operationen bemerkte, dass sich die Patienten nach drei Wochen bereits an die Veränderung gewöhnt hatten.
Lernt unser Gehirn aus Wiederholungen?
Es erfordert also Motivation und Überzeugung von der Sache, damit eine neue Gewohnheit, Teil unserer Routine wird.
Hilfreich ist es, sich etwas auszuwählen, von dem wir ziemlich überzeugt sind, dass es uns gut tut. Eine Veränderung sollte genügend sein. Sie sollte präzise formuliert werden wie Yoga praktizieren oder eine Ernährungsumstellung ohne Zucker oder Weissmehl.
Dann sollten wir ihr einen festen Platz im Tages- oder Wochenablauf geben wie morgens zehn Minuten Yoga zu üben oder zweimal wöchentlich in die Yoga-Stunde zu gehen.
Dann heisst es am Ball bleiben. Vor allem in den ersten drei Wochen sollten wir uns keine Auszeit davon erlauben. Dann können wir guten Gewohnheiten eine Chance geben.