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Hast Du dich auch nicht getraut zu fragen, was es wirklich bedeutet, „sich zu erden“, „seinen Atem zu beobachten“, „präsent zu werden“ oder „ein Ziel zu setzen? Der Yoga hat seine eigene Sprache und damit ist nicht Sanskrit gemeint. Es sind bestimmte Sätze, die von Yoga-Lehrern mehr oder weniger ausgesprochen werden. Vor allem Yoga-Anfänger, aber auch langjährige Praktikanten, scheuen sich, um eine Erklärung zu bitten. Wer möchte sich schon als nichtwissend outen? Hier sind ein paar Beispiele.
Was bedeutet „sich zu erden“?
Bildlich betrachtet, können wir uns vorstellen, Halt zu finden. Dabei handelt es sich um einen emotionalen und physischen Zustand, der uns eine sichere Bindung mit uns selbst und unserer Umwelt ermöglicht. Vergleichbar ist das mit den Wurzeln der Bäume, die dem Baum halten und Sicherheit geben, auch wenn es stürmt.
Im Yoga kennen wir Körperhaltungen wie den Berg oder den Krieger, die uns diese Sicherheit geben, damit wir mit unseren beiden Füssen stabil und vertrauensvoll auf der Erde stehen können für ein glückliches Leben.
Was bedeutet „präsent zu werden“?
An diesen Satz sollten wir uns desöfteren erinnern, nicht nur im Yoga. Aber hier ist es ein guter Anfang. Zu oft sind wir mit unseren Gedanken im Gestern oder im Morgen. Präsent zu sein heisst gegenwärtig zu sein, bei dem, was wir gerade tun. Obwohl es sich leicht anhört, ist es nicht einfach in unserem oft fordernden Leben, in dem wir mit Multitasking vieles gleichzeitig erledigen wollen.
Die Yoga-Praxis ist daher eine gute Übung, wieder präsent zu werden, wenn wir bewusst unsere Körperhaltungen einnehmen, uns einspüren und unseren Atem verfolgen. Präsent sein ist sich selbst im Hier und Jetzt wahrnehmen. Mit Zeit und Üben können wir es lernen, in allen Momenten bewusst und achtsam zu sein.
Was bedeutet es „seinen Atem zu beobachten“?
Manche Yoga-Lehrer bevorzugen den Ausdruck „auf seinen Atem hören“. Unsere Atmung ist ein natürlicher Instinkt. Vielleicht beachten wir ihn genau deshalb so wenig und vielleicht sollten wir ihm aber genau deshalb öfter zuhören.
Wenn wir die Asanas praktizieren, wenn jede Yoga-Pose durch das Ein- und Ausatmen unterstützt wird, wenn wir bei einen Yoga-Flow bewusst atmen, dann können wir begreifen, was es bedeutet, auf unseren Atem zu hören und ihn beobachten.
Unser Atem ist wie ein Lehrmeister. Er kann uns zeigen, wann wir zu hart arbeiten und wann es sich gut anfühlt. Er kann uns beruhigen, anregen und vieles mehr, wenn wir auf ihn hören und ihn beobachten.
Was bedeutet es „ein Ziel zu setzen“?
Was kann es bedeuten, ein Ziel zu setzen? Manchmal drücken Yoga-Lehrer es poetischer aus, wenn sie davon sprechen „seinen Weg zu finden“.
Sich ein Ziel zu setzen, ist von Person zu Person verschieden, selbst in einer Yoga-Gruppe. Und der Wunsch etwas zu realisieren, kann sich von Moment zu Moment verändern. Während wir uns im Yoga-Studio gut in die Asanas einfühlen und sie bewusst praktizieren wollen, ist es nach der Yoga-Stunde ein anderes Ziel.
Wenn von einen Ziel, die Rede ist, kann es auch ein Wunsch, eine Hoffnung oder eine Intention sein. Wir sollten nicht zu viele davon haben, denn wir wollen sie erreichen oder erfüllen.
Eine Intention im Leben, bereichert, weil es uns eine Richtung gibt. Es muss aber nicht immer ein sehr komplexes Ziel sein. Es kann auch der Wunsch sein, das positive Gefühl der Yoga-Stunde mitzunehmen, in sein Umfeld, seine Familie, gerade in weniger glücklichen, sondern fordernden Zeiten.