12 Fragen, die sich Yoga-Anfänger oft stellen!!!

Neu bei Yoga? Wir haben Antworten für Dich. Dies sind die 12 häufigsten Fragen von Yoga-Anfängern, die sie sich auf dem Weg zu achtsamen Übungen und tiefer Meditation stellen.

1. Was ist Yoga?

Das Wort Yoga, aus dem Sanskrit-Wort yuj, bedeutet Joch oder Bindung und wird oft als „Vereinigung“ oder als Methode der Disziplin interpretiert. Ein Mann, der Yoga praktiziert, wird als Yogi bezeichnet, eine Praktizierende, als Yogini.

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Es wird angenommen, dass der indische Weise Patanjali die Yoga-Praxis vor 2000 Jahren im Yoga-Sutra zusammengetragen hat. Das Sutra ist eine Sammlung von 195 Aussagen, die als philosophischer Leitfaden für die meisten der heute praktizierten Yoga-Übungen dienen.

Es umreisst auch acht Glieder des Yoga: die Yamas (Fesseln), Niyamas (Beobachtungen), Asanas (Körperhaltungen), Pranayamas (Atmung), Pratyahara (Entzug der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyani (Meditation) und Samadhi (Befreiung). Wenn wir diese acht Glieder erforschen, beginnen wir damit, unser Verhalten in der Aussenwelt zu verfeinern, und dann konzentrieren wir uns innerlich auf Samadhi (Erleuchtung).

Heute sind die meisten Menschen, die Yoga praktizieren, an der dritten Gliedmasse, den Asanas, orientiert. Dabei handelt es sich um eine Praxis aus Körperhaltungen, das den Körper reinigen soll und die körperliche Kraft und Ausdauer stärkt, die für lange Meditationsphasen erforderlich sind.

2. Was bedeutet Hatha?

Das Wort Hatha bedeutet willentlich oder kraftvoll. Hatha Yoga bezieht sich auf eine Reihe von körperlichen Übungen (bekannt als Asanas oder Körperhaltungen) und Sequenzen von Asanas, die auf eine gesunde Haut, Muskeln und Knochen abzielen. Die Körperhaltungen dienen auch dazu, die vielen Körperkanäle – insbesondere den Hauptkanal, die Wirbelsäule – zu öffnen, sodass die Energie frei fliessen kann.

Hatha wird auch übersetzt mit „Sonne“ und „Mond“. Dies bezieht sich auf das Gleichgewicht von männlichen Aspekten – aktiv, heiss, Sonne – und weiblichen Aspekten – aufnahmefähig, kühl, Mond – die sich in uns allen befinden.

Hatha Yoga ist ein Weg, um Gleichgewicht zu schaffen und Gegensätze zu vereinen. In unseren Körpern entwickeln wir eine Balance aus Kraft und Flexibilität. Wir lernen auch, unsere Anstrengungen auszugleichen und uns auf jede Körperhaltung einzulassen.

Hatha Yoga ist ein mächtiges Werkzeug zur Selbstveränderung. Es fordert uns auf, unsere Aufmerksamkeit auf unseren Atem zu lenken, was uns hilft, die Schwankungen des Geistes zu beruhigen und in der Entfaltung eines jeden Augenblicks aktiver zu sein.

3. Was bedeutet Om?

Om ist ein Mantra oder eine Vibration, die traditionell am Anfang und am Ende von Yoga-Sitzungen gesungen wird. Man sagt, es sei der Klang des Universums. Was bedeutet das?

Irgendwie wussten die alten Yogis, was uns die Wissenschaftler heute sagen – dass sich das gesamte Universum bewegt. Nichts ist jemals fest oder still. Alles was existiert, pulsiert und erzeugt eine rhythmische Schwingung, die die alten Yogis mit dem Klang von Om verbanden.

Wir sind uns dieses Klanges in unserem täglichen Leben nicht immer bewusst, aber wir hören es im Rascheln des Herbstlaubs, den Wellen am Ufer, im Inneren einer Muschel.

„Chanting“, das Singen des Om ermöglicht es uns, zu erfahren, wie sich das gesamte Universum bewegt – die untergehende Sonne, der aufgehende Mond, die Ebbe und Flut der Gezeiten, das Schlagen unserer Herzen.

Wenn wir Om singen, können wir mit dieser universellen Bewegung durch unseren Atem, unser Bewusstsein und unsere körperliche Energie wandern, und wir beginnen, eine grössere Verbindung zu spüren, die sowohl erhebend als auch beruhigend ist.

4. Muss ich Vegetarier sein, um Yoga zu praktizieren?

Das erste Prinzip der Yogaphilosophie ist Ahimsa, was bedeutet, sich und andere nicht zu verletzen. Einige Leute interpretieren das so, dass sie keine tierischen Produkte essen. Darüber gibt es eine Debatte in der Yoga-Gemeinschaft.

Es ist eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Wenn du erwägst, Vegetarier zu werden, sollte das aufgrund persönlicher, gesundheitlicher Gründe erfolgen. Es kann auch ein Blick auf das eigene Umfeld geworfen werden, inwiefern diese Entscheidung sich darauf auswirkt.

Vegetarier zu sein, sollte keine aggressive Aktion sein, die anderen auferlegt wird, denn das ist kein Ausdruck von Ahimsa.

5. Wie oft sollte ich pro Woche üben?

Yoga hat erstaunliche Effekte. Selbst wenn es nur eine Stunde pro Woche praktiziert wird, sind die Vorteile der Yoga-Praxis spürbar. Wer mehr übt, wird sicherlich mehr Vorteile erfahren. Empfehlenswert ist es, zwei- oder dreimal pro Woche mit jeweils 60 bis 90 Minuten zu beginnen. Auch 20 Minuten pro Sitzung zu üben, erzeugt einen positiven Effekt.

Wichtig ist es, sich nicht durch Zeitbeschränkungen oder unrealistische Ziele zu behindern, sondern zu praktizieren, was möglich ist. Viele Anfänger werden feststellen, dass sich das Verlangen nach einiger Zeit auf natürliche Weise ausdehnt, und sie es immer öfter praktizieren wollen.

6. Wie unterscheidet sich Yoga von Stretching oder anderen Arten von Fitness?

Im Gegensatz zu Stretching oder Fitness ist Yoga mehr als nur Körpertraining. Der achtfache Pfad von Patanjali veranschaulicht, dass die körperliche Übung nur ein Aspekt des Yoga ist.

Und selbst die körperliche Praxis ist einzigartig, weil wir die Bewegung des Körpers und die Schwankungen des Geistes mit dem Rhythmus unseres Atems verbinden. Die Verbindung von Geist, Körper und Atem fördert, unsere Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.

Durch diesen Prozess der inneren Aufmerksamkeit lernen wir, unsere gewohnheitsmässigen Denkmuster zu erkennen, ohne sie zu kennzeichnen, zu beurteilen oder zu versuchen, sie zu ändern. Wir werden uns unserer Erfahrungen und uns selbst von Moment zu Moment bewusster.

Das Bewusstsein, das wir kultivieren, macht Yoga zu einer Übung und nicht zu einer Aufgabe oder einem Ziel, das erfüllt werden muss. Dein Körper wie dein Geist wird durch Yoga viel flexibler.

7. Ist Yoga eine Religion?

Yoga ist keine Religion. Es ist eine Philosophie, die vor ungefähr 5.000 Jahren in Indien begann. Der Vater des klassischen Ashtanga-Yoga (der achtgliedrige Pfad, der nicht mit Sri K. Pattabhi Jois ‚Ashtanga-Yoga zu verwechseln ist) soll Patanjali sein, der das Yoga-Sutra schrieb.

Diese Schriften bieten einen Rahmen für spirituelles Wachstum und Beherrschung des physischen und mentalen Körpers. Yoga ist manchmal verwebt mit anderen Philosophien oder Religionen wie Hinduismus oder Buddhismus, aber es ist nicht notwendig, sich damit zu beschäftigen um Yoga zu praktizieren oder zu studieren.

Es ist auch nicht notwendig, den eigenen religiösen Glauben aufzugeben, um Yoga zu praktizieren.

8. Ich bin nicht flexibel und gelenkig – kann ich Yoga machen?

Damit bist du ein perfekter Kandidat für Yoga. Viele Leute denken, dass sie flexibel sein müssen, um mit dem Yoga zu beginnen, aber das ist ein bisschen so, als würde man denken, dass man schon Tennis spielen muss, um Tennisstunden zu nehmen. Komme so wie du bist und du wirst feststellen, dass dir die Yoga-Praxis hilft, gelenkiger zu werden.

Diese neue Beweglichkeit wird durch Kraft, Koordination und eine verbesserte Herz-Kreislauf-Gesundheit sowie durch ein Gefühl von körperlicher Zuversicht und allgemeinem Wohlbefinden erreicht.

9. Was brauche ich für den Anfang?

Alles, was du wirklich brauchst, um mit dem Praktizieren von Yoga zu beginnen, ist dein Körper, dein Verstand und ein bisschen Neugier. Es ist allerdings auch hilfreich, bequeme Kleidung zu nutzen, die nicht zu schlapprig ist.

Es ist keine spezielle Fussbekleidung erforderlich, da meist barfuss geübt wird. Die meisten Studios verfügen über Yoga-Matten, die sich jeder dann anschaffen kann, wenn er Yoga öfter praktiziert.

10. Warum soll man zwei bis drei Stunden vor dem Unterricht nichts essen?

In der Yogapraxis drehen wir uns von einer Seite zur anderen, drehen den Kopf und beugen uns vor und zurück. Wenn Sie Ihre letzte Mahlzeit nicht vollständig verdaut haben, wird sie sich auf unbequeme Weise bemerkbar machen.

Wenn Sie eine Person mit einem schnell wirkenden Verdauungssystem sind und Angst haben, dass Sie während des Yogakurses Hunger bekommen oder sich schwach fühlen, experimentieren Sie etwa 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Unterricht mit einem leichten Snack wie Joghurt, ein paar Nüssen oder Saft.

11. Wie finde ich den passenden Yoga-Lehrer?

Es gibt verschiedene Yoga-Stile. Jeder Lehrer hat zudem seine eigene Art, wie er Yoga vermittelt. Es heisst also, sich für eine Yoga-Art entscheiden, ob dynamischer oder ruhiger. Dann sollten Yoga-Stunden bei verschiedenen Lehrern ausprobiert werden um den zu finden, dessen Art und Weise einen zusagt, wie er Yoga vermittelt,

12. Kann ich Zuhause Yoga praktizieren?

Es ist sogar wichtig, Yoga Zuhause zu üben. Dann haben wir Zeit für uns. Während wir bei einer Yoga-Stunde zwar einen Lehrer zur Seite haben, der uns anleitet, folgen wir auch dem Rhythmus der Gruppe.

Zuhause können wir unseren eigenen Rhythmus folgen und Yoga auf unsere Art zu gestalten, manche Übungen länger zu halten oder auch uns mit einer anderen Asanas zu beschäftigen um unseren Körper besser kennen zu lernen, all das, was in einer Gruppe nicht möglich ist.